Bereits am Freitagabend ging die Reise unserer Ersten zum SC Schiefbahn, den man in der Hinrunde noch mit einem 5:0 nach Hause geschickt hatte. Und eigentlich – bei einem halbwegs normalen Ausnutzen der Torchancen – hätte es das gleiche Ergebnis auch am Freitagabend geben müssen. Aber wer kennt nicht das Sprichwort „Wenn du vorne die Dinger nicht rein machst, musst du dich nicht wundern, wenn sie dann hinten reingehen“. Und genau so spielte es sich beim für die Gastgeber mehr als schmeichelhaften 2:2 (0:1) ab.
Obwohl das mehr als ärgerlich war, ist die schwere Verletzung, die sich Felix Schade in der 65. Minute ohne Einfluss eines Gegenspielers zuzog, viel viel trauriger. Bei einer Flanke der Gastgeber kam Felix in eine Rückwärtsbewegung und beim Rückwärtslaufen knallte es auf einmal so laut, dass dieses Geräusch – ähnlich wie ein Peitschenschlag – auf dem ganzen Platz zu hören war. Vor Schmerzen krümmend ging Felix zu Boden und jeder Anwesende wusste, dass etwas schlimmes passiert sein musste. Der sofort herbeigerufene Krankenwagen brachte Felix dann in die Klinik nach Neuwerk, wo dann ein Partellasehnenabriss im linken Knie diagnostiziert wurde. Bereits am kommenden Donnerstag wird Felix in Neuwerk operiert. Alles Gute lieber Felix !!!
Jetzt dann aber doch zum Spielbericht, weil auch das Spiel ein etwas besonderes war, nicht nur weil Bundesligaspieler Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach dem Spiel beiwohnte. Bereits in der 2. Minute hätte es bei den vor allem in der ersten Halbzeit klar unterlegenen Gastgeber klingeln müssen. Doch nacheinander brachten David Pries (Innenpfosten), Gerrit Lenssen und Michael Funken den Ball nicht im Tor unter. In der 16. Minute scheiterte Timo Claßen bei einem Kopfball nur ganz knapp. Weiter mit einer 100 %igen Chance in der 38. Minute durch den emsigen Muckel, doch der gute Torwart der Gastgeber rettete mit einer tollen Parade. Und dann endlich und zwangsläufig die längst überflüssige Führung der Blau-Weißen in der 39. Minute. Einen Schuss von Gerrit Lenssen konnte der Torwart noch abwehren, aber gegen den Nachschuss von Chris Feyen war er dann machtlos. Spätestens in der 42. Minute hätte Gerrit nach feiner Vorlage von David Pries das 2:0 machen können bzw. müssen. In der 43. Minute fiel dann durch einen tollen Kopfballtreffer von Timo Claßen das vermutliche 2:0, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Eine falsche Entscheidung wie neutrale Beobachter, die fast „auf der Linie“ standen, bestätigten. So ging es nur mit einem 1:0 in die Pause, wobei hier nur die fast hundertprozentigen Torchancen aufgelistet wurden…
Auch wenn die Gastgeber in der zweiten Halbzeit jetzt mehr mitspielten, war das Chancenverhältnis eindeutig auf Seiten der Jungs von Trainer Heinz Vossen, der von einer Fortbildung in der Nähe von Hamburg kommend „pünktlich“ um 19.50 Uhr in Schiefbahn eintraf, also 10 Minuten vor Spielbeginn. Doch sein Co. Sven Röttges hatte die Mannschaft schon gut in der Kabine vorbereitet. So ging es dann auch mit den Torchancen weiter. Immer wieder angetrieben vor allem von Chris Feyen, der ein klasse Spiel machte, kamen unsere Jungs in der 53. Minute zur nächsten Torchance. Eine wunderschöne Flanke von Gerrit von der linken Seite fand in der Mitte Muckel als Abnehme, der aber mit einem wirklich guten Kopfball erneut am Torwart von Schiefbahn scheiterte. Weitere Chancen wurden entweder nicht konsequent ausgespielt oder aber man versuchte, den Ball „ins Tor zu tragen“. In der 83. Minute aber ein perfekter Spielzug über Nikki Schmitz, der den Ball auf Timo Claßen spielte, der seinen Gegner ausspielte und nur noch den Torwart vor sich stehend den Ball auf den mitlaufenden Muckel spielte, der den Ball zum 2:0 in die Maschen setzte. Das sollte doch eigentlich die Entscheidung gewesen sein. Eigentlich… Doch unsere Jungs sind diesbezüglich nicht zu unterschätzen, wie auch schon in anderen Spielen passiert, als man nach hoher Führung noch verlor oder hohe Führungen fast noch verspielte. Und tatsächlich passierte in den letzten fünf Minuten noch das Unglaubliche. Denn obwohl die Gastgeber, die genau wie unsere Mannschaft auf den einen oder anderen Spieler verzichten mussten, eigentlich 85 Minuten keine Torchance hatten – und wenn sich eine kleine Chance ergab machte Torwart Marius Klausmann als Ersatz der drei anderen verletzten/gesperrten Torhüter, seine Sache wirklich gut – sollten sie noch zum unverdienten Ausgleich kommen. Zunächst verkürzten sie in der 86. Minute auf 1:2 und ab diesem Zeitpunkt begann unverständlicherweise das große Zittern. Obwohl man das ja kennt, wenn eine Mannschaft plötzlich die „zweite Luft“ bekommt. Und so fiel dann in der 90. Minute tatsächlich noch der unglaubliche Ausgleich, als ein Schuss der Gastgeber auch noch zu allem Übel von einem Bein eines unserer Abwehrspieler abgefälscht wurde und der Ball dann in die andere Ecke unhaltbar für Marius ins Tor ging.
Alles sehr ärgerlich, aber wenn man bedenkt wie schwer sich unser Spieler Felix verletzt hat, ist das doch alles nur zweitranging und es gibt Wichtigeres als Sieg oder Unentschieden. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Gastgeber, die sich alle sehr fair und freundlich benommen haben und noch am Freitag und auch am Samstag Genesungswünsche an Felix übermittelten…
Weiter geht es für unsere Jungs am kommenden Freitag, 13.05., um 20.00 Uhr, beim souveränen Tabellenführer und Aufsteiger in die Landesliga, Viktoria Mennrath.